Observability
Staatliche Einrichtungen

Regierung von Ruanda nutzt Elastic Observability für eine bessere Erfassung und Analyse von Daten zum Wohl des Landes und seiner Bevölkerung

Schnelle Analyse behördlicher Echtzeitdaten

Elastic Consulting und die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) haben sich zusammengetan, um eine Monitoring- und Bewertungslösung zu entwickeln und bereitzustellen, mit der die Regierung von Ruanda anhand von Echtzeitanalysen wichtige Entscheidungen zu Projekten auf den Gebieten der öffentlichen Gesundheit und sozialen Sicherung treffen kann.

Verbesserung der Gleichberechtigung und Schutz hilfebedürftiger Menschen

Die Einblicke, die sie durch Elastic geliefert bekommt, helfen der ruandischen Regierung, Entscheidungen zum Wohl des Landes und der Bevölkerung zu treffen – vom Kampf gegen häusliche Gewalt bis hin zur Erhöhung der Covid‑19-Impfquote.

Schnelleres Voranschreiten bei der Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele

Eine verbesserte Erfassung und Analyse von Daten ermöglicht bessere Informationen, mit denen die Regierung aktiver an der Umsetzung der Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele des Landes arbeiten kann.

Die GIZ und Elastic helfen bei der Beschleunigung von Regierungsprojekten zur Verbesserung der Gleichberechtigung, zum Schutz hilfebedürftiger Menschen und zur Erhöhung der Covid‑19-Impfquote.

Mit der 2017 gegründeten Rwanda Information Society Authority (RISA) verfügt das Land über eine Behörde, deren Aufgabe es ist, das Land zu digitalisieren und die Bevölkerung durch Informations- und Kommunikationstechnik auf Gebieten wie Wirtschaft, Bildungswesen und Gesundheitswesen zu unterstützen.

Die Transformation des Landes, das eine der höchsten Bevölkerungsdichten in Afrika südlich der Sahara aufweist, ist auf einem guten Weg. Während die Landwirtschaft nach wie vor der größte Arbeitgeber ist, hat die Industrie in den letzten Jahren einen echten Aufschwung erlebt. Auch der Tourismus ist eine Wachstumsbranche. Ruanda ist jedes Jahr Ziel von Hunderttausenden von Besuchern, die wildlebende Berggorillas sehen, auf Safari gehen und die hügelreiche vulkanische Landschaft bewundern möchten.

Die ruandische Regierung hat ihre Bemühungen ausgeweitet, die Wirtschaft weiter zu stärken, die Zahl der Kinder in der Sekundärbildung zu erhöhen und die gesundheitliche Lage der 13 Millionen Einwohner des Landes zu verbessern. Sie hat sich auch ambitionierte Nachhaltigkeitsziele gesetzt und neue Maßnahmen eingeleitet, die Bevölkerung vor Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Erdrutschen und Erdbeben zu schützen.

Die RISA hilft der Regierung bei der möglichst effektiven Verteilung von Technologieressourcen und spielt so eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung dieser Initiativen. Zu den Aufgaben der Behörde gehört der Betrieb des Government Command Center (GCC), das Daten-Dashboards erstellt, die den aktuellen Stand der Projekte mit vordefinierten KPIs vergleichen.

Antoine Sebera, Government Chief Innovation Officer der RISA, erklärt: „Zuverlässige Daten und vielseitige Analytics-Tools sind unabdingbar. Wir brauchen belastbare Beweise, um den Wert sozialer und ökonomischer Investitionen darlegen und Ressourcen dort einsetzen zu können, wo sie den größten Nutzen haben.“

Die Arbeit des GCC wurde in der Vergangenheit durch fehlende Automatisierung gebremst. Damit Daten überhaupt von einem Expertenteam ausgewertet und den Entscheidungsstellen vorgelegt werden konnten, mussten die zuständigen Regierungsabteilungen diese zunächst in Form von Tabellenkalkulationsdateien hochladen. „Wir brauchten einen flexibleren Ansatz, mit dem wir kritische Entscheidungen anhand von Echtzeitanalysen treffen können“, so Sebera. „Außerdem wollten wir mehr Struktur in die Daten bringen und mit Governance arbeiten, um die verschiedenen Datenquellen miteinander verknüpfen zu können.“

Diese Vision ließ sich nur mit einem kompletten Neuaufbau des GCC umsetzen. Sebera sah hier eine Gelegenheit, das Konzept einer Standard-BI-Plattform hinter sich zu lassen und eine Plattform zu nutzen, die tiefergehende Analysen und Berichte ermöglichte.

Wir wollten einen universell nutzbaren Daten-Hub für die verschiedensten Anwendungsfälle in Bereichen wie Bildungswesen, soziale Sicherung und darüber hinaus errichten.

– Antoine Sebera, Government Chief Innovation Officer, RISA
© GIZ/Agricomm

© GIZ/Agricomm

Zusammenstellung eines Projektteams von Digitaldatenfachleuten

Sebera und seine Kolleg:innen bei der RISA wandten sich an die GIZ, die mehr als 200 Leute in Ruanda beschäftigt. Die GIZ, die vom deutschen Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung finanziert wird, arbeitet schon seit Jahren mit der ruandischen Regierung zusammen, um das Land bei der digitalen Transformation und bei der Umsetzung der von den Vereinten Nationen aufgestellten Ziele für eine nachhaltige Entwicklung zu unterstützen.

Sebera besprach das Projekt mit Olaf Seidel, dem ehemaligen Leiter des Digitalzentrums Ruanda der GIZ. „Ich habe schnell das Potenzial der Vision der RISA für eine komplette Neuaufstellung des GCC erkannt und gesehen, wie sowohl die Wirtschaft als auch die Bevölkerung Ruandas davon profitieren könnten“, erinnert sich Seidel.

Einer seiner ersten Schritte bestand darin, ein Team von Datenfachleuten zusammenzustellen. Einer davon war Thomas Wiemann, der für die RISA und die GIZ als Government Digitization Program Manager in Ruanda arbeitet.

Wiemann und sein Team sahen sich die verschiedensten Observability-Lösungen an, aber Elastic war der einzige Anbieter, der alle obligatorischen Anforderungen erfüllte – von Self-Service-Dashboards über Big-Data-Management-Connectors für viele Datenquellen bis hin zu einem erschwinglichen Preis. „Elastic kombiniert modernste Features mit einem flexiblen Lizenzierungsmodell, sodass wir die Umgebung mit minimalem finanziellem Risiko erkunden und bereitstellen können“, so Wiemann.

Dank seiner Erfahrung wusste Wiemann, dass die Anforderungen an die Software bei diesem Projekt andere waren als bei anderen Elastic-Deployments. „Im Gegensatz zu massiven Datenprojekten, die nur einen Anwendungsfall unterstützen, hatten wir es in diesem Fall mit vielen verschiedenen Einsatzszenarien mit kleineren Datenmengen zu tun“, erläutert Wiemann.

Diese einzigartigen Anforderungen erforderten einen Implementierungspartner mit entsprechenden Fähigkeiten. Im Rahmen einer offenen Ausschreibung wurden schließlich das Unternehmen Comsense und dessen Geschäftspartner Aptude ausgewählt, da diese die entsprechende Expertise bei Datenverwaltung und ‑visualisierung sowie die Fähigkeit mitbrachten, ein Team von mehr als 100 geografisch verstreut arbeitenden Fachleuten zusammenzustellen, das internationale Projekte stemmen kann. Wiemann arbeitete ungefähr 18 Monate lang eng mit Sagar Babar, dem Mitgründer und CEO von Comsense zusammen, um die neue GCC-Lösung zu entwerfen, zu testen und bereitzustellen.

Die Lösung wurde schließlich Anfang 2022 geliefert. Das Rückgrat der Architektur bildet Elasticsearch und für das Ingestieren und Anreichern von Log- und anderen Daten wird Logstash verwendet. Zum Erstellen individueller Dashboards kommt darüber hinaus in weiten Teilen Kibana zum Einsatz. Die Konfiguration wird auf lokalen Elasticsearch-Clustern gehostet, wobei Nodes des Cloud-Anbieters AOS genutzt werden, der alle Cloud-Dienste für die Regierung Ruandas bereitstellt.

Mit Elastic sind wir in der Lage, alle Regierungs-KPIs in einem zentralen intelligenten Dashboard darzustellen. Im Gegensatz zur herkömmlichen Business Intelligence ist dies mehr ein Monitoring- und Bewertungssystem, mit dem die RISA den Fortschritt bei der Umsetzung der Ziele einschätzen, Engpässe ausfindig machen und etwaige unerwünschte Wirkungen eines Projekts identifizieren kann.

– Sagar Babar, Mitgründer und CEO von Comsense

Wiemann hebt auch die Rolle von Philipp Kahr hervor, einem Elastic Consulting Architect, der der GIZ dabei geholfen hat, Legacy-Tools und ‑Services zu ersetzen und die TCO zu senken. In mehreren Coaching-Sessions mit dem GIZ-Team demonstrierte Kahr, wie Daten in Kibana ingestiert und aufbereitet werden können, um sie als Grundlage für Visualisierungen zu nutzen, die dann verwertbare Einblicke ermöglichen. Er führte das Team auch durch den Prozess der Anreicherung von Datenpunkten mit Geodaten, damit es herausfinden kann, wo es das größte Potenzial für bessere Ergebnisse gibt.

Wiemann unterstreicht, dass Elastic im Vergleich zum vorherigen GCC-Deployment „offener, skalierbarer und einfacher zu integrieren“ ist. Das Dashboard zeigt aggregierte Daten in Echtzeit an und gibt so Auskunft über etwaige Risikofaktoren, die einer Reaktion bedürfen. Es ist auch viel einfacher, Dashboards zu erstellen und anzupassen, besonders für die ruandischen Indikatoren für eine nachhaltige Entwicklung.“

Gesellschaftliche Transformation und wirtschaftlicher Aufschwung

Nach nur wenigen Monaten unterstützte die neue Elastic-Lösung eine Reihe von wichtigen nationalen Transformationsprojekten.

Eines dieser Projekte betraf die von der ruandischen Regierung eingesetzte Organisation, die sich um Gleichberechtigung und den Schutz hilfebedürftiger Menschen kümmert. Sebera weist darauf hin, dass diese Organisation jetzt in der Lage sei, ihre Daten besser zu nutzen, zu ermitteln, welche Daten fehlen, und Dashboards zu den Themen Gleichberechtigung und Kinderschutz bereitzustellen.

Die Erkenntnisse aus der Beobachtung der Lage der Gleichberechtigung und des Schutzes hilfebedürftiger Menschen ermöglichen es, das öffentliche Bewusstsein für soziale Probleme zu schärfen und Maßnahmen zum Wohl der Bevölkerung einzuleiten, z. B., um gegen häusliche Gewalt anzugehen.

– Antoine Sebera, Government Chief Innovation Officer, RISA

Ein weiteres Beispiel für den praktischen Einsatz von Datenerfassung und ‑analyse ist die ruandische Covid-19-Chatbot-App namens „Mbaza“. Die App stellt Informationen zu Inzidenzzahlen, Handlungsempfehlungen bei einer Infektion und Angaben zu den aktuellen Einschränkungen und Vorschriften bereit.

Zur Überwachung der App-Daten, unter anderem zu den verwendeten Sprachen und dazu, welcher Telekommunikationsanbieter beim Zugriff auf die App am meisten verwendet wird, kommt Elastic zum Einsatz. Die Informationen dienen als Grundlage für die Entwicklung von Projekten und Entscheidungen über das weitere Vorgehen. Sie werden zum Beispiel herangezogen, um über die Ausweitung der angebotenen Sprachen oder darüber zu entscheiden, bei welchen Anbietern für die App geworben werden soll.

Ein Build, viele Deployments

Auch die projektübergreifend kurze Time-to-Value war beeindruckend. „Berücksichtigt man die Ergebnisse dieser Initiativen und das begeisterte Feedback der Nutzer:innen, hat Elastic Observability schon nach ungefähr sechs Monaten ersten messbaren Mehrwert generiert“, so Wiemann.

Sebera sieht für die Elastic-Lösung beinahe unbegrenztes Zukunftspotenzial und lotet gegenwärtig zusammen mit der GIZ und Elastic Consulting aus, welche weiteren Anwendungsfälle ebenfalls von den modernen Data-Analytics-Funktionen und Dashboards profitieren können. So wird zum Beispiel geschaut, inwiefern die Technologie eingesetzt werden kann, um Krankenhäuser auf Überschwemmungsszenarien vorzubereiten und die Leute im Katastrophenfall je nach Ort, Bettenkapazität und Verfügbarkeit an die richtigen Krankenhäuser verweisen zu können.

Andere Szenarien sind die Überwachung des Bevölkerungswachstums und der Bau neuer Schulen im Einklang mit den demografischen Trends. Eine weitere Einsatzmöglichkeit ist die Erstellung von Anbaukarten für die Landwirtschaft. Damit werden Bauern in die Lage versetzt, den Wert ihrer Ernten zu vergrößern, gleich, ob Kaffee, Bananen, Reis oder Weizen.

Wir sehen die Elastic-Lösung als eine Art „Business Intelligence as a Service“, das heißt, wir müssen nicht mehr für jeden Anwendungsfall ein völlig neues System entwickeln. Die grundlegende Infrastruktur ist vorhanden, und wenn eine Regierungsbehörde unsere Hilfe benötigt, können wir ganz einfach entsprechende Anpassungen vornehmen.

– Antoine Sebera, Government Chief Innovation Officer, RISA

Sebera sieht Elastic Observability als wichtigen Meilenstein auf dem Weg Ruandas hin zu einer digitalen Gesellschaft mit einer ausreichenden Zahl gut bezahlter Arbeitsplätze für die Bevölkerung. Er sagt: „Elastic ist für die Ermittlung der Fortschritte bei der Umsetzung unserer nationalen Nachhaltigkeits- und Entwicklungsziele von zentraler Bedeutung. Wir sind sehr stolz auf das, was wir mit der Expertise der GIZ und von Comsense erreicht haben. Zusammen helfen wir, das Wohl der Bevölkerung zu verbessern, sei es bei der sozialen Sicherung, bei der ökonomischen Transformation oder beim Schutz der Menschenrechte.“